In einem Tachles-Artikel, der heute erschien, efahren wir wie nach der Beerdigung der Urne von Amy Winehouse, sich viele fragen: “wie gehen eine jüdische Beerdigung und eine Urne auf einem jüdischen Friedhof zusammen?” Der Artikel verspricht mit seinem deutlichen Titel zwar viel, “Diskussion nach Beerdigung von Amy Winehouse” heisst es, lässt uns aber über diese Diskussion grösstenteils im Dunkel. Nur eine Person wird zu dieser orthodoxen Diskussion befragt … ein Reformrabbiner.
In England wäre das, so Tachles, im Gegenteil zu anderen jüdischen Gemeinden, erlaubt. Wieso oder warum wird aber nicht erläutert. Rabbiner Prof. Alan Brill füllt in einem Blog-Post diese Lücke für uns.
Von dem Schluss des Tachles-Artikel könnten wir geneigt sein, die Frage zu stellen, wieso, wenn die jüdischen Gemeinden Englands die Einäscherung wenn nicht gestatten, doch tolerierend bestatten, wieso andere Gemeinden dies nicht zulassen. Wie R’ Brill aber dokumentiert, geht es hier nicht um eine Intoleranz, sondern um ein Meinungsunterschied, wobei der einstige englische Oberrabbiner Nathan Marcus Adler zwar weniger ablehnend der Einscherung gegenüber stand, er aber damit die kleinste Minderheid der Rabbinern damit vertretet. In anderen Worten plädierte er für eine halachische Position, die von der übergrossen Mehrheit einfach abgelehnt wurde.
Halacha ist zwar konservativ, steht aber nicht still. Die Welt hat sich entwickelt, eine neue Praxis verbreitete sich in die Gesellschaft, und die lebendige, aktive Halacha befasste sich damit und … lehnte sie ab. Tatsächlich lesen wir von Prof. Brill, dass die United Synagogue von England die Bestattung nach Einäscherung nicht mehr einfach gestattet. Halacha steht nicht still und sie hat gesprochen.
Übrigens ist die Einascherung nicht mehr so cool, wie ich vor kurzem dokumentierte.
Mikolot Mayim Rabbim 