Im letzten Jahr seines Lebens, also 1937 nahm der Munkaczer Rebbe, Raw Chaim Eluser Shapira (1868-1937), auch bekannt nach seinem Buch als Minchas Eluser, wie immer am ersten Tag des Monats Elul seinen Schofar heraus, um seinen Zustand zu überprüfen. Sein Enkel Herschele, der damals im selben Raum war, war aufgeregt, den Schofar zu sehen und das Geräusch zu hören. Er fragte seinen Großvater: „Sajde, noch a bluhs!“ [Opa, noch ein Klingelton, bitte!], den der Großvater akzeptierte, um seinem Enkel zu gefallen. Während des ganzen Monats Elul wurde die Szene zu einem kleinen Familienritual zwischen dem Großvater und seinem Enkel: Der alte Raw blies dem kleinen Herschele einen extra langen Schofarton. Read the rest of this entry »
Tatte, bluhs noch a mul
September 18, 2018Die Hohen Feiertage – eine Öffnung in der Zeit
September 18, 2018
Die Sehnsucht nach G“tt und nach unserer jüdischen Seele ist ein Teil des Prozesses der Teschuwa. Obwohl mit diesem Begriff die Reue über Verfehlungen und Umkehr von der Sünde verstanden wird, heißt Teschuwa wörtlich Rückkehr oder Heimkehr. G“tt sagt zu uns – das ist in der Haftara des Schabbat, der auf Rosch haSchana folgt – Schuwa Jissraël ‚ad haSchem E-lohekha, „kehre zurück, Israel, zum Ewigen dein allmächtiger G“tt.
Rückkehr muss nicht außergewöhnlich sein, Read the rest of this entry »
Meine besondere andere Liebe (Ansprache zu Kol Nidrej 5778 im Wiener Stadttempel)
September 30, 2017
Der Stadttempel während des Kantorenkonzertes im Herbst 2016. Von Jom Kippur kann ich ja selbstverständlich (und hoffentlich) keine Bilder zeigen.
Toll, dass Ihr da seid, dass wir zahlreich zu Kol Nidrej und Ma‘ariw erscheinen. Ich betrachte es als einen der Höhepunkte des Jahres, dass wir in wenigen Minuten alle zusammen das Schema Jissraël sprechen werden. Jascher Koach!
Heute Abend möchte ich über eine große Liebe von mir sprechen. Nein, ich meine nicht von meiner Frau, die ich sehr tief liebe und der ich dauerhaft Dankbarkeit schulde, nein, ich möchte von einer anderen großen Liebe sprechen, und ich verspreche, dass meine Frau mir das verzeihen wird.
Jom Kippur -> Etrog -> Berejshit
September 18, 2015Die vier landwirtschaftliche Arten, die wir an Sukkót in die Hände nehmen und zum Lob G”ttes während des Hallél-Lobgebets schwingen, sind mysteriös und mit Symbolik gefüllt. In die folgenden Predigten werden erforscht: die Verbindung zwischen Jom Kippur und Etrog, die Verbindung zwischen dem Etrog und der Schöpfungsgeschichte, die zum ersten Schabbat nach Sukkót gelesen wird, sowie die allgemeine Haltung bei der Einhaltung der Mizwót, die zu die persönliche Erfüllung führt, oder eben nicht.
- Die schöne Verpflichtung (die Verbindung zwischen Jom Kippur und Etrog)
- Nicht alles, dass glänzt, ist Gold (die Verbindung zwischen dem Etrog und der Schöpfungsgeschichte)
- Dienet haSchém mit Freude (über die allgemeine Haltung bei der Einhaltung der Mizwót, die zu die persönliche Erfüllung führt)
Hört G“tt unsere Gebete?
October 2, 2014Wer hat nicht ein Gebet tief aus dem Herzen gesprochen und gehofft, es schnellstens in Erfüllung zu sehen, doch wartet noch immer darauf. Wenn mein Gebet nicht verwirklicht wird, heißt das, dass mein Gebet verworfen wurde? Bin ich also einfach im Himmel total unbedeutend? Nutzt mein Gebet noch für was? Read the rest of this entry »
Sind unsere individuelle Taten von Bedeutung?
October 2, 2014Im Mittelpunkt der zehn Bußtage, die mit Rosch haSchana anfangen und mit Jom Kippur enden, steht unseres persönliches Benehmen während des vergangenen Jahres, und unsere Entschlossenheit, unser Vornehmen, wie wir unser Leben für das nächste Jahr gestalten wollen. Das heißt, an diesen Tage legen wir Rechenschaft ab, über unseren Taten. Sind unsere Taten aber wirklich von Bedeutung?
Ein Plädoyer für die einfachen Gebete
September 10, 2013Schma Jissrael – ein Plädoyer für die einfachen Gebete1
Soeben fing unser neues Jahr 5774 an, aber es gibt kein Feuerwerk, kein Jubel, keine Leichtsinnigkeit. Na gut, Neujahr ist bei uns eine ernste Sache, aber im Gegenteil zu Jom Kippur gibt es heute auch keine besondere Gebete, es wird fast das normale Ma’ariw gebetet, das uns von Freitagabend und sogar Wochentagsabend bekannt ist. Anders als morgen hören wir jetzt kein Schofarschall, und es gibt auch keine andere bombastische Zeremonie.
Wird das neue Jahr etwa bescheiden eingeführt? Read the rest of this entry »