Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg besuchte der einst erfolgreiche General Lee des konföderierten Heeres den Bundesstaat Kentucky. Dort traf er eine Frau, die ihm die Überbleibsel eines früher wunderschönen, mächtigen Baumes zeigte. Die Frau erklärte unter bitteren Tränen, wie die Äste und sogar der Stamm des Baumes durch Artilleriefeuer der Unions-Truppen völlig zerstört wurden. Sie schaute Lee an, in der Hoffnung eine Verurteilung des Nordens zu hören, oder wenigstens Anteilnahme für ihren Verlust zu erfahren. Nach kurzem Schweigen aber antwortete Lee: „Fällen Sie ihn, meine liebe Frau, und vergessen Sie ihn. Es ist besser, die Ungerechtigkeit der Vergangenheit zu vergessen und vergeben, als ihr zu erlauben, sich tiefer einzuwurzeln und das ganze weitere Leben zu vergiften.“ (aus: Lee – The Last Years von Charles Bracelen Flood)
Die konföderierte Selichot
September 23, 2016Soll die Reue auf Jom Kippur warten? – Gastkommentar
September 9, 2016
Eine Synagoge, die für die Hohe Feiertage in Weiß geschmuckt ist.
Von Rabbiner Schlomo Hofmeister
Klar, Teschuwa (Umkehr und Reue) ist wichtig. Deshalb sprechen wir an Jom Kippur acht mal das lange Sündenbekenntnis ‘Al Chet (neun, wenn wir die Nachmittag vor Jom Kippur dazu zählen): eine ellenlange Liste von Sünden, einschließlich solche, die man beging, solche, die man nicht beging, und solche, die man leider geneigt sein könnte, sie begehen zu wollen. Aber sicher reicht ein Tag dafür, wozu sollen wir 10 Bußtage von Rosch ha-Schana bis Jom Kippur haben. Und überhaupt, wozu braucht man noch vor Rosch ha-Schana einen gesamten Monat Elul als Teschuwa-Monat? Read the rest of this entry »
Jom Kippur -> Etrog -> Berejshit
September 18, 2015Die vier landwirtschaftliche Arten, die wir an Sukkót in die Hände nehmen und zum Lob G”ttes während des Hallél-Lobgebets schwingen, sind mysteriös und mit Symbolik gefüllt. In die folgenden Predigten werden erforscht: die Verbindung zwischen Jom Kippur und Etrog, die Verbindung zwischen dem Etrog und der Schöpfungsgeschichte, die zum ersten Schabbat nach Sukkót gelesen wird, sowie die allgemeine Haltung bei der Einhaltung der Mizwót, die zu die persönliche Erfüllung führt, oder eben nicht.
- Die schöne Verpflichtung (die Verbindung zwischen Jom Kippur und Etrog)
- Nicht alles, dass glänzt, ist Gold (die Verbindung zwischen dem Etrog und der Schöpfungsgeschichte)
- Dienet haSchém mit Freude (über die allgemeine Haltung bei der Einhaltung der Mizwót, die zu die persönliche Erfüllung führt)
Hört G“tt unsere Gebete?
October 2, 2014Wer hat nicht ein Gebet tief aus dem Herzen gesprochen und gehofft, es schnellstens in Erfüllung zu sehen, doch wartet noch immer darauf. Wenn mein Gebet nicht verwirklicht wird, heißt das, dass mein Gebet verworfen wurde? Bin ich also einfach im Himmel total unbedeutend? Nutzt mein Gebet noch für was? Read the rest of this entry »
Sind unsere individuelle Taten von Bedeutung?
October 2, 2014Im Mittelpunkt der zehn Bußtage, die mit Rosch haSchana anfangen und mit Jom Kippur enden, steht unseres persönliches Benehmen während des vergangenen Jahres, und unsere Entschlossenheit, unser Vornehmen, wie wir unser Leben für das nächste Jahr gestalten wollen. Das heißt, an diesen Tage legen wir Rechenschaft ab, über unseren Taten. Sind unsere Taten aber wirklich von Bedeutung?
Jom Kippur, eine Begegnung mit G“tt
September 22, 2014Bekanntlich wird Jom Kippur als der heiligste Tag des jüdischen Kalenders betrachtet. Ein Grund dafür, ist, weil er eine Begegnung mit G”tt bildet.
Anbei eine längere Faßung meines letzten Artikels in der Jüdischen Allgemeine. Nur eine Bemerkung. Rabbiner Joseph Ber Soloveitchik war gebürtiger “Litwak”, bekennte sich also der besonders stark vom Tora-Lernen und Analytik geprägten lithauisch-jüdischen Kultur. Diese heilige Kultur zeichnete sich durch ihre sehr hohe aber gleichtzeitig in der Bevölkerung sehr verbreitete intellektuelle Ausrichtung. Von solchen Leuten erwarten wir eine kompromislose, wissenschaftliche Präzise Talmud-Analytik. Wer hätte erwartet, in einem Litwak solche Dichterkunst und reiche Gefühle, zu entdecken … Read the rest of this entry »
Wieviel Feste feiern wir an Sukkot (Audio-Schiur)
December 10, 2013… und andere Einsichte, aus Paraschat ha-Mo’adot, der Aufzählung der Feste im 3. Buch Mosche
Als die Torá im 3.B.M. Kap. 24 die Feste aufzählt, dann wird vorerst den Schabbat aufgelistet, wieso? Der Text zu Sukkot is viel länger, als zu den anderen Festen, und es sieht so aus, als ob zwei Mal neu angefangen wird, warum? Bringt uns eine einfache aber einsichtsvolle literärische Analyse des Textes dieses Kapitels Anworte? Read the rest of this entry »
Damit man uns nicht vergisst
August 7, 2009Was sind die Herausforderungen des europäischen Judentums? Kann das europäische Judentum wieder glanzen, und wie soll es diesen Glanz entwickeln? Anbei folgendie notwendige Grundzüge einer europäischen jüdischen Identität, die aber lieber nicht in Museen und Judaistikzentren blühen wird – auch diese sind wichtig, aber spielen nur eine sekundäre Rolle -, weil wir nicht nur eine ruhmreiche Vergangenheit in Erinnerung beibehalten wollen, sondern eine Zukunft, dass wir nicht die Ausstellung des Museums werden, dass das europäische Judentum sich nicht versteinigt und nicht die Fehler des 19. Jh. wiederholt.
Am Anfang des neuen Schuljahres und in Vorbereitung zum europäischen Tag der jüdischen Kultur ist dieser Aufsatz hochst aktuell.
–Arie Folger, 7. August 2009 Read the rest of this entry »
Ist Jom Kippúr festlicher als Rosch haSchaná?
September 18, 2008Rosch haSchaná gilt als richtiger Jomtów, ein Festtag, an dem man besondere Speisen isst und mit Familie und Freunden an dem Festtisch sitzt. Hingegen gilt Jom Kippúr als geistiger Tag, des Sündenbekennens, des Bereuens. Ist es aber vielleicht genau umgekehrt? Ist der Fasttag vielleicht doch festlicher als der Neujahrstag? Die festlichkeit Rosch haSchanás wird in der folgende Predigt, die meinem Buch “Ein lärmendes, reissendes Wildwasser” seinen Namen verleiht, erforscht. Read the rest of this entry »
Torá und Vergebung im Dienst der Einheit
August 1, 2008Jom Kippúr ist der Höhepunkt eines vierzigtägigen Prozesses, der mit Rosch Chódesch Elúl begonnen hat. Diese Tage sind voller symbolischer Bedeutung.
Wie Sie wahrscheinlich wissen, kommt die Zahl vierzig in der schriftlichen und mündlichen Torá recht oft vor: Read the rest of this entry »