In the following article of mine, which was published by the YU Lamdan, I explore the question of whether more is always better in religion. I do so through the lense of the halakhic literature on the voluntary fulfilment by women of those mitzvot of which they are exempt, namely a subset of the time bound positive commandments. In the process, I document the high regard halakhic sources have for such piety by women, and also explore some of the key sources of the disagreements regarding whether women ought to recite blessings upon voluntarily fulfilling commandments of which they are exempt. As is well known, Ashkenazim encourage the recitation of those blessings, while Sefardim mostly do not, but I do document a whole slew of Sefardi authorities who sided with the Ashkenazi practice on this issue. Back to the general question, I conclude that more is not always better, and that being stricter or seemingly act more piously is therefore not necessarily better. Instead, we need to weigh in a multidimensional manner the halakhic advantages and disadvantages of any voluntary stricture.
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When Fulfilling a Mitzvah Necessitates a Leniency
October 7, 2019Tatte, bluhs noch a mul
September 18, 2018
Im letzten Jahr seines Lebens, also 1937 nahm der Munkaczer Rebbe, Raw Chaim Eluser Shapira (1868-1937), auch bekannt nach seinem Buch als Minchas Eluser, wie immer am ersten Tag des Monats Elul seinen Schofar heraus, um seinen Zustand zu überprüfen. Sein Enkel Herschele, der damals im selben Raum war, war aufgeregt, den Schofar zu sehen und das Geräusch zu hören. Er fragte seinen Großvater: „Sajde, noch a bluhs!“ [Opa, noch ein Klingelton, bitte!], den der Großvater akzeptierte, um seinem Enkel zu gefallen. Während des ganzen Monats Elul wurde die Szene zu einem kleinen Familienritual zwischen dem Großvater und seinem Enkel: Der alte Raw blies dem kleinen Herschele einen extra langen Schofarton. Read the rest of this entry »
Die Hohen Feiertage – eine Öffnung in der Zeit
September 18, 2018
Die Sehnsucht nach G“tt und nach unserer jüdischen Seele ist ein Teil des Prozesses der Teschuwa. Obwohl mit diesem Begriff die Reue über Verfehlungen und Umkehr von der Sünde verstanden wird, heißt Teschuwa wörtlich Rückkehr oder Heimkehr. G“tt sagt zu uns – das ist in der Haftara des Schabbat, der auf Rosch haSchana folgt – Schuwa Jissraël ‚ad haSchem E-lohekha, „kehre zurück, Israel, zum Ewigen dein allmächtiger G“tt.
Rückkehr muss nicht außergewöhnlich sein, Read the rest of this entry »
Was sucht eine persönliche Bitte in der öffentlichen Vortragung des Mussafgebetes? – Gastbeitrag
September 30, 2016
Das Rosch ha-Schana-Gebet ─ Bernard Picard (1673-1733)
Gastbeitrag von Shmuel Barzilai, Oberkantor der IKG Wien.
Jeder, der sich ein bisschen in der Welt der jüdischen Melodien auskennt, weiß, dass es keine schöneren Melodien als die für die Rosch Ha-Schana- und Jom Kippur-Gebete gibt. Nicht nur die Worte der Gebete, sondern auch die musikalische Umrahmung und die mystischen Klänge führen dazu, dass diese Gebete einer höheren, g’ttlichen Macht entsprungen zu sein scheinen.
Aus den Melodien der Hohen Feiertage klingen die Stimmen von früheren Generationen heraus, die in Herz und Seele dringen und das Antike an den Melodien bezeugen. Read the rest of this entry »
Sind unsere individuelle Taten von Bedeutung?
October 2, 2014Im Mittelpunkt der zehn Bußtage, die mit Rosch haSchana anfangen und mit Jom Kippur enden, steht unseres persönliches Benehmen während des vergangenen Jahres, und unsere Entschlossenheit, unser Vornehmen, wie wir unser Leben für das nächste Jahr gestalten wollen. Das heißt, an diesen Tage legen wir Rechenschaft ab, über unseren Taten. Sind unsere Taten aber wirklich von Bedeutung?
Is Yom Kippur More Festive; Rosch haSchanah More Awesome?
October 2, 2014Rosh haShanah is usually thought of as a festive, celebratory day, while Yom Kippur is the day of prayer and aweful, awesome judgment, the day of repentance, prayer and spirituality.
But is it perhaps the opposite way around? Could Yom Kippur be actually more festive than Rosh haShanah, and Rosh haShanah be more aweful and awe inspiring? These themes are explored in the following sermon from 5768 (2007) that gave my German book Ein reissendes lärmendes Wildwasser its name. Read the rest of this entry »
Die Herausforderung, G“tt als König und Richter wahrnehmen zu lernen
September 13, 2013Auch in der Gegenwart gilt G”tt weiterhin als oberste Richter und König*
Einer der Höhepunkte des Gebets an Rosch ha-Schana (und in vielen Gemeinden auch an Jom Kippur) ist die Vorbereitung für die Keduschá von Mussáf. Mit der Keduschá verkünden wir die Heiligkeit G“ttes mit den gleichen Worten, die die Engel im himmlischen Reich sprechen, wenn sie G“tt lobpreisen. An Rosch ha-Schana (und in vielen Gemeinden auch an Jom Kippur) geht eine dichterische Einführung der Keduschá von Mussáf voran: das Untaneh Tókef.
In jenem Gebet betonen wir, dass an dem heutigen Tag alle Geschöpfe gerichtet werden, ja sogar die Engel, dessen Worte wir für die Keduscha anschließend verwenden. Vor dem g“ttlichen Gericht kann keiner siegreich sein, denn nur G“tt ist vollkommen, und wir begehen alle Fehler; sogar die Engel beben vor Ihm und fürchten den Rechtsspruch. Weiter heißt es:
Wie der Hirte seine Herde prüft, seine Schafe unter seinem Stab hindurchgehen lässt, so lässt Du vorbeiziehen, zählst, berechnest und prüfst Du die Seele jedes Lebewesens und bestimmst die Grenze jedes Geschöpfes und schreibst ihr Urteil. Am Rosch ha-Schana wird eingeschrieben und an Jom Kippur besiegelt wie viele hinübergehen und wie viele geboren werden, wer wird leben und wer wird sterben.
Das hört sich hart an. Read the rest of this entry »
Ist Rosch haSchaná hart?
October 30, 2011Untanè Tókef ist ein liturgisches Gedicht, der im askenasischen Brauch an Rosch haSchaná — und in vielen Gemeinden auch an Jom Kippúr — die Verkündung der Heiligkeit G”ttes, die Keduschá, einführt. Dort heißt es “… Engel erzittern, Angst und Beben fasset sie, und sie sprechen: Siehe, es ist der Tag des Gerichts … wer leben soll und wer sterben, wer das Lebensziel erreiche und wer vor seiner Zeit hingehe, … wer in Ruhe leben, wer in unstät irre, wer in friedlicher Stille, wer mit verwirrtem Sinne, … wer sinken soll und wer emporkommen.”
Herr Marian Offmann, Vize-Präsident der IKG München und Moderator der Sat1-Sendung jüdisches Leben in Bayern, findet das hart. Klicken Sie hier für meine Antwort zu diese und einige andere Fragen zu Rosch haSchaná (Jüdisches Leben in Bayern #5).
Für eine allumfassende jüdische Einheit
August 1, 2008An Rosch ha-Schaná 5766, wussten wir noch nicht, was für ein schreckliches Dekret über das Volk Israel verhängt werden würde. Wir ahnten nicht, dass zehn Monate später während des zweiten Libanonkrieges 3970 Raketen auf den Norden Israels niederregnen und 43 israelische Zivilisten sowie 119 Soldaten töten würden.1 Wir ahnten auch nicht, dass im Laufe des Jahres unzählige Qassam-Raketen fallen und unsere Brüder im Süden in Schrecken versetzen würden.
Die jüdische Antwort auf Tragödien lautet, dass es nötig ist, in sich zu gehen, Selbstkritik zu üben und die Loyalität gegenüber unserem jüdischen Volk, unserer Tradition und Awínu sche-ba-Schammájim, unserem himmlischen Vater, zu stärken. Ich werde darauf gleich zu sprechen kommen, aber zuallererst möchte ich laut und klar sagen, so dass es alle hören: מִי כְּעַמְּךָ יִשְׂרָאֵל ‘wer ist wie Dein Volk Israel’2 – denn es ist dies eine Zeit, mit Stolz jüdisch zu sein. Read the rest of this entry »