Liegt die Bedeutung des Kol Nidrej auch in seiner Melodie? – Gastbeitrag

October 7, 2016
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Ausschnitt aus “Juden beten in der Synagoge an Jom Kippur” ─ Maurycy Gottlieb (1856-1879)

Austrian-German_Swiss_flags-tinyGastbeitrag von Shmuel Barzilai, Oberkantor der IKG Wien.

Jom Kippur, der wichtigste und heiligste Feiertag der Juden, wird am Vorabend mit dem Kol Nidrej eröffnet.

Die Melodie von Kol Nidre ist die be­liebteste und bekannteste aller jüdi­scher Melodien weltweit, und sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie von einem Komponisten mit besonderen Talenten geschaffen wurde. Diese Melodie hat sicher nicht wenig zum Ausmaß der Bekanntheit des Kol Nidrej beigetragen.

Was bewegt die Menschen beim Sprechen dieses Textes, wo es doch am Jom Kippur viele an­dere gleich­wer­tige und sogar vom Inhalt bedeu­tungs­vollere Ge­bete gibt? Was ist das Geheimnis dieses Gebetes, wann be­gann man es zu sagen, wo­her stammt es und wer schrieb wann die Musik dazu? Read the rest of this entry »


Ist Rosch haSchaná hart?

October 30, 2011

Deutsch64px-John_E_Fry_Steadicam_Operator_UKUntanè Tókef ist ein liturgisches Gedicht, der im askenasischen Brauch an Rosch haSchaná — und in vielen Gemeinden auch an Jom Kippúr — die Verkündung der Heiligkeit G”ttes, die Keduschá, einführt. Dort heißt es “… Engel erzittern, Angst und Beben fasset sie, und sie sprechen: Siehe, es ist der Tag des Gerichts … wer leben soll und wer sterben, wer das Lebensziel erreiche und wer vor seiner Zeit hingehe, … wer in Ruhe leben, wer in unstät irre, wer in friedlicher Stille, wer mit verwirrtem Sinne, … wer sinken soll und wer emporkommen.”

Herr Marian Offmann, Vize-Präsident der IKG München und Moderator der Sat1-Sendung jüdisches Leben in Bayern, findet das hart. Klicken Sie hier für meine Antwort zu diese und einige andere Fragen zu Rosch haSchaná (Jüdisches Leben in Bayern #5).