
Ausschnitt aus “Juden beten in der Synagoge an Jom Kippur” ─ Maurycy Gottlieb (1856-1879)
Gastbeitrag von Shmuel Barzilai, Oberkantor der IKG Wien.
Jom Kippur, der wichtigste und heiligste Feiertag der Juden, wird am Vorabend mit dem Kol Nidrej eröffnet.
Die Melodie von Kol Nidre ist die beliebteste und bekannteste aller jüdischer Melodien weltweit, und sie lässt keinen Zweifel daran, dass sie von einem Komponisten mit besonderen Talenten geschaffen wurde. Diese Melodie hat sicher nicht wenig zum Ausmaß der Bekanntheit des Kol Nidrej beigetragen.
Was bewegt die Menschen beim Sprechen dieses Textes, wo es doch am Jom Kippur viele andere gleichwertige und sogar vom Inhalt bedeutungsvollere Gebete gibt? Was ist das Geheimnis dieses Gebetes, wann begann man es zu sagen, woher stammt es und wer schrieb wann die Musik dazu? Read the rest of this entry »
Posted by Arie Folger 
Untanè Tókef ist ein liturgisches Gedicht, der im askenasischen Brauch an Rosch haSchaná — und in vielen Gemeinden auch an Jom Kippúr — die Verkündung der Heiligkeit G”ttes, die Keduschá, einführt. Dort heißt es “… Engel erzittern, Angst und Beben fasset sie, und sie sprechen: Siehe, es ist der Tag des Gerichts … wer leben soll und wer sterben, wer das Lebensziel erreiche und wer vor seiner Zeit hingehe, … wer in Ruhe leben, wer in unstät irre, wer in friedlicher Stille, wer mit verwirrtem Sinne, … wer sinken soll und wer emporkommen.”
