Frag den Rabbi: Was tut G”tt seit der Schöpfung

October 28, 2016

Rabbi-CoolClips_vc074807DeutschG-tt hat die Erde in 6 Tagen erschaffen. Danach war Schabbat, an dem Er sich erholt hat. Was hat Er am achten Tag und seitdem gemacht?

Sie sind nicht der Erster, der diese Frage stellt. Der Midrasch Rabba (Berejschit 68:4 – hier) erzählt, dass eine (römische) Matrone den Rabbi Jossi Ben (Sohn des) Chalafta fragte, was der liebe G”tt seit der Schöpfung tut. Rabbi Jossi Sohnes Chalafta erwiderte: Heiratsvermittlung. Die Matrone fand das zu unbedeutend und behauptete, so was könne sie auch selber tun. Sie hatte viele Diener und Dienerinnen, und beschloss, zu vermittlen, damit die alle Paare bilden. Am nächsten Morgen wurde sie von einer Menge an Knechten und Mägden, die fast wie Krüppel aussahen. Der eine hatte ein blaues Auge, die andere hatte eine blaue Fleck, hier hatte sich jemand ein Bein gebrochen, dort einen Zahn oder zwei verloren. Also verstand sie, dass man nicht einfach zwei Menschen zusammentun kann.

Wollen wir diesen Midrasch tiefer interpretieren, Read the rest of this entry »


Frag den Rabbiner: Wie hätte Kain reagieren müssen?

October 7, 2015

Rabbi-CoolClips_vc074807DeutschDie Brüder Kain und Abel brachten je ein Opfer. “Und der EWIGER blickte auf Abel und sein Opfer; aber auf Kain und sein Opfer blickte Er nicht. Da ergrimmte Kain sehr und ließ den Kopf hängen.” Kain wird eifersuchtigt und tötet schließlich seinen Bruder.

Wie hätte Kain anders mit der Beschämung/Mißachtung seitens des Ewigen umgehen können? Read the rest of this entry »


Wir sind für die Evolution!

October 9, 2009

DeutschDiese Evolution ist aber nicht die, die man üblicherweise mit diesem Nenner bezeichnet – dafür ist unser Beitrag zum Verständnis der menschlichen Evolution aber umso grösser.

Arie Folger

Der moderne Mensch unterscheidet sich von seinen Vorfahren aus dem vorindustriellen Zeitalter darin, dass er nicht nur passiv am Fortschritt teilnimmt (die Entwicklung verlief früher so langsam, dass kaum jemand sie bemerkte, obwohl man im Lauf der Zeit enorme Fortschritte machte), sondern ihn sich aktiv zu eigen macht. Er fürchtet den Fortschritt zwar (weil er ihm seinen derzeitigen Arbeitsplatz kosten könnte), aber er liebt ihn auch.

Die Torá lehrt, wie Gott dem Meschen befahl, sich fortzuentwickeln, nämlich in dem Auftrag פְּרוּ וּרְבוּ וּמִלְאוּ אֶת־הָאָרֶץ וְכִבְשֻׁה ‘seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan’ (Bereschít 1:28). Die Erde ist das Rohmaterial, mit dem die Menschheit ihre Kultur entwickelt. Read the rest of this entry »


Die Spitze des Eisbergs von Sin’át chinnám

August 1, 2008

Deutsch

Die Ermordung von Yitzhak Rabin

Zum 10. Jaherstag seiner Ermordung

Vor zehn Jahren, am Vorabend des 12. Marcheschwán, stand Premierminister Yitzhak Rabin auf einer Tribüne auf dem Kikkár Malchéj Jissra’él und hielt eine Rede, in der er für Frieden mit den palästinensischen Arabern eintrat und sagte: „Gewalt höhlt die Basis der israelischen Demokratie aus. Man muss sie verurteilen und ausgrenzen. Gewalt ist nicht der Weg des Staates Israel. In einer Demokratie kann es Meinungsunterschiede geben, aber die Entscheidung fällt letztlich in demokratischen Wahlen […]“. Diejenigen, die er als Partner im Friedensprozess sah, unterstützte der Premierminister mit den Worten: „Ich möchte es ganz direkt sagen, dass wir auch unter den Palästinensern einen Partner für den Frieden gefunden haben: die PLO, die unser Feind war, und aufgehört hat, Terrorismus zu betreiben. Ohne Partner für den Frieden kann es keinen Frieden geben […]“.

Die nächsten zehn Jahre, von den Ereignissen jener Nacht an, waren durch innere Suche, Hoffnungen und Enttäuschungen gekenn­zeichnet. Im Rückblick leben wir jetzt in einer Welt, die wir damals nicht wollten. Fünf Jahre Intifada haben viele daran zweifeln lassen, dass die Bemerkungen des Premierministers über die Absichten der PLO zutreffend waren. Zehn Jahre nach jener Rede, nach den vielen Tunneln zum Zweck des Waffenschmuggels, nach der Manipulation von Journalisten, nach dem Schiff „Karin B“ voller (für die Palästinenser bestimmter) illegaler Waffen und dergleichen mehr, wäre es sehr leicht, zu leicht, den Blick auf das Unbeschreibliche zu richten und zu behaupten, dass der Premierminister und seine Partei sich vielleicht geirrt hatten.

Ich meine allerdings, dass wir die grössere, belastende Bedeutung des Mordes an Yitzhak Rabin nicht erfassen, wenn wir uns entweder auf den Mangel an prophetischen Gaben irgendwelcher Leute, einschliesslich der sogenannten Visionäre der Arbeitspartei, konzentrieren oder auf jenen einzigartigen Gewaltakt, den Mord an dem gewählten Premierminister Israels. Read the rest of this entry »