Marathonkonzertlesung “Die Freiheit Kam im Mai”

October 2, 2019

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DeutschAm 7. Oktober 2018 fand auf dem Wiener Stephansplatz die 14-stündige Marathonkonzertlesung des Buches „Die Freiheit kam im Mai“ des ehemaligen Häftlings im KZ-Mauthausen Iakovos Kambanellis statt. Der Veranstaltungstag wurde zur Erinnerung an die wahrscheinlich größte Anti-Nazidemonstration auf einem vom Deutschen Reich besetzten Gebiet gewählt. Die Marathonkonzertlesung ist nun in 12 Videofilmen auf dem YouTube Kanal “Marathonkonzertlesung – Die Freiheit kam im Mai” abrufbar. Den Ehrenschutz übernahmen Kardinal Christoph Schönborn, der lutherische Bischof Michael Bünker, der Oberrabbiner Arie Folger, der Metropolit Arsenios Kardamakis, der Altpräsident Österreichs Heinz Fischer und der Altpräsident Griechenlands Karolos Papoulias.

Caritas-Präsident Michael Landau war dabei, Schauspieler Harald Krassnitzer und Schauspielerin Adele Neuhauser sowie Altbundespräsident Heinz Fischer: Sie gehören zu den 100 Persönlichkeiten, die am 7. Oktober 2018 in einem Zelt auf dem Wiener Stephansplatz aus dem Buch des griechischen Schriftstellers Iakovos Kambanellis gelesen haben. Read the rest of this entry »


Protecting Prostejov’s Jewish Cemeteries

December 11, 2016

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EnglishOn November 27th, I was privileged to be part of a delegation of Viennese Jews who travelled to the Czech town of Prostejov (Prossnitz in German, Prostitz in Yiddish, population: 44000) to pray at the grave of Rabbi Tzvi Yeshayahu ha-Levi Horowitz on the occasion of his 200th anniversary, and to arouse sympathy among Czech government and civic society to protect that cemetery, which had been destroyed by the Nazis. Three days later we were rewarded with the news of the Czech Culture Ministry rejecting a motion to abstain from re-establishing a boundary for and protecting the cemetery. In other words, Read the rest of this entry »


Frag den Rabbi: Wo war G”tt während des Holocausts?

January 26, 2016

Rabbi-CoolClips_vc074807DeutschWo war der jüdische G’tt bei der Schoa?

Erlauben Sie mir nach dem Motto vom als Rabbi Jacob verkleideten Victor Pivert (Die Abenteuer des Rabbi Jacob, 1973), eine Frage mit einer anderen zu beantworten: Wo war G”tt, als gestern ein Baby in Timbuktu tödlich verunglückte? Philosophisch sind beide Fragen gleich. Wenn G”tt alles Böses verhindern muss, dann nicht nur für sechs Millionen, sondern für jeden einzelnen Menschen, denn Leid ist Leid.

Aber dann leben wir nicht in der Welt, die Er erschaffen hat, sondern in einem Disney-Zeichenfilm. Eine Welt ohne Leid ist eine Welt Read the rest of this entry »


Would Bombing the Tracks to Auschwitz Not Have Mattered?

September 11, 2013

English320px-Arbeit_macht_freiAsher Izrael claims that bombing the train tracks during WWII would not have prevented or significantly reduced the number of Jews murdered in extermination camps.

I am not convinced. It is a standard military tactic to disrupt the enemy’s supply lines, and even if the enemy is efficient and quickly repairs the damage, it is relatively low hanging fruit that does disrupt the enemy army. Even short term disruptions are valuable, otherwise, why bother bombing those tracks that would have carried German soldiers to Normandy, which he mentions in his article? And bomb the same tracks often enough, and they won’t be repaired anymore.

Relevant citation:

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Was mir in Holocaust Museen fehlt

October 10, 2012

Deutsch320px-Krakow_Ghetto_06694Ich bin gerade mit einer Gruppe StudentInnen aus München und ganz Deutschland in Krakau. Ein Zeitzeuge, ein Überlebender des krakauer Ghetto, begleitet uns. Heute besuchten wir den alten jüdischen Viertel, den Ghetto und den Museum in der Oskar-Schindler-Fabrik. Selbstverständlich heben polnische Museen und Denkmale auch das Leid der polnischen Bevölkerung unter der Deutschen Besatzung hervor, ganz normal. Und mittlerweile tun sie längst nicht mehr verschweigen, dass die armseligsten Opfer die Juden waren, und polnische Juden wegen ihrer jüdischen Identität und nicht wegen ihrer Polnischen Staatsbürgerschaft ermordet wurden.

Doch fehlt mir etwas. Wie Zeitzeugen berichten, wie mein eigener Vater und zahlreiche andere Überlebdenden erzählten, waren viele Polen (und Ukrainer, und Ungaren, und Littauer, und Bürger vielen anderen Ländern, aber besonders Bürger zentral- und osteuropäischer Ländern)nicht nur Opfer, sondern auch Täter. Als die Deutschen Juden vertrieben, haben viele Polen, in Krakau, Warschau und anderswo, mit Freude zugeschaut und gejubelt, geklatscht und Juden auf ihrem Weg verflucht. Leider habe ich bisher nicht gesehen, dass nebst der Unterdrückung der Juden und der nichtjüdischen Polen (und Ukrainer usw.), auch dieser bittere Kapitel aufgeführt und erläutert werden soll.

Holocaust Museen, scheut euch nicht vor der schwierigen historischen Wahrheit, die Missetaten der Opfer, die auch Täter waren, zu dokumentieren.


Audio-Vorträge: Die jüdischen Hauptereignisse des 20. Jahrhunderts

June 1, 2011

Anbei de Audio-Dateien der zwei Vorträge einer Mini-Serie zum Thema der jüdischen Hauptereignisse des 20. Jahrhunderts: “Holocaust und Entstehung des Staates Israel, Wie können wir diesen beiden Ereignissen in unseren Gebeten gerecht werden?” Die Serie wurde am 2. und 8. Mai 2011 in der Schomre Thora Basel präsentiert, und zu jedem Vortrag wurde ein (hoffentlich) passender Psalm gelernt. Read the rest of this entry »


Denkmal an die deportierten lörracher Juden

April 8, 2011

Lörracher Denkmal an den deportierten JudenAm 22. Oktober 1940, also vor etwa mehr als 70 Jahren, wurden die lörracher Juden von den Nazis und ihren Anhängern nach Gurs deportiert; Lörrach wurde Judenrein. Dieses Jahr, 2010-2011, wird in Baden-Würtemberg die Erinnerung an die Opfer besonders gross geschrieben. Damals, vor 70 Jahren, wurden nähmlich alle Juden aus dem ganzen Gau Baden nach Gurs deportiert, wo vielen in den schrecklichen Umständen starben, und von wo viele andere in den Ermordungslager verschickt wurden. Wenigen kamen zurück. Read the rest of this entry »


Brutal Women of Nazi Germany

July 26, 2010

From the New York Times – Women’s Role in Holocaust May Exceed Old Notions:

JERUSALEM — Amid the horrors of the Holocaust, the atrocities perpetrated by a few brutal women have always stood out, like aberrations of nature.

The Nazi killing machine was undoubtedly a male-dominated affair. But according to new research, the participation of German women in the genocide, as perpetrators, accomplices or passive witnesses, was far greater than previously thought.

While most did not bloody their own hands, the acts of those who did seemed all the more perverse because they operated outside the concentration camp system, on their own initiative.

Only 1 or 2 percent of the perpetrators were women, according to Ms. Lower. But in many cases where genocide was taking place, German women were very close by. Several witnesses have described festive banquets near mass shooting sites in the Ukrainian forests, with German women providing refreshments for the shooting squads whose work often went on for days.

For the full article, click here.


Der schwierige Nachlass

January 28, 2010

Vor einem Jahr befand ich mich als einziger Jude in einem kleinen Kreis in Deutschland zu besuch. Obwohl der Grund des Besuches weder mit dem Judentum oder mit dem Thema Geschichte zu tun hatte, wendete sich das Gespräch zum Thema Holocaust, ganz besonders wie es heute noch, mehr als sechzig Jahre nach der Befreiung, den gesellschaftlichen Dialog dominiert. Wieso, fragen Deutsche, dessen Eltern nicht einmal alt genug waren, um zur Nazi-Zeit in der Wehrmacht, Luftwaffe, SS usw. gedient zu haben? Wieso müssen junge Deutsche sich noch immer mehr als die Franzosen, Spanier, Portugesen, Belgier, usw. mit dem Holocaust befassen, wenn sie mit dem damaligen Deutschland nie in Berührung kamen? Und wieso muss die ganze deutsche Gesellschaft diesen enormen Last und Schamzeichen tragen, wenn die Mehrheit der Deutschen damals nicht vom grössten Kriegsverbrechen, vom Mord an Millionen europäischen Juden, überhaupt wussten? Nicht einmal die Soldaten der Wehrmacht wussten von diesem systematischen Völkermord, der schliesslich heimlich, von einer relativ kleinen Gruppe Nazis durchgeführt wurde.

Zur ersten Frage finden Sie eine Perspektive am Ende dieses Blog-Post. Zuerst möchte ich mich zur zweite Frage wenden.

Der Spiegel veröffentlichte vor kurz einen Interview, der dieses Mythos der ingnoranten Wehrmacht, sowie der ignoranten bürgerlichen Mehrheit einmal mehr in Frage stellt, um nicht zu sagen, das es ihn wiederlegt.

“Alle in der Etappe wussten es”

Wussten die deutschen Soldaten vom Holocaust? Ja, sagt Annette Schücking-Homeyer, die als Rot-Kreuz-Helferin ein Soldatenheim hinter der Ostfront leitete. Über den Judenmord sei ganz offen gesprochen worden – in der Hoffnung auf Beförderung habe sich mancher sogar freiwillig zu Erschießungen gemeldet.

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz, in dem mehr als eine Million Juden von den Nazis umgebracht worden waren. Bis heute ist umstritten, was jene Deutschen vom Holocaust wussten, die nicht zu den Tätern zählten. Kürzlich sagte der US-Politikwissenschaftler Daniel Goldhagen im SPIEGEL-Gespräch, die Kenntnis des Massenmords sei “sehr weit verbreitet” gewesen, und verwies auch auf die etwa zehn Millionen Soldaten an der Ostfront. Die Leserin Annette Schücking-Homeyer schrieb daraufhin an den SPIEGEL, sie könne als “eine Art Zeitzeugin” Goldhagens Behauptung bestätigen. Read the rest of this entry »


Educating Children About the Evil of Nazism

September 11, 2009

EnglishSurvivors of the Churban of Europe, have fought successfully to make Holocaust education an integral part elementary and high school curricula. Major human right activists indeed keep on referring to the Holocaust to argue for the need to prevent another genocide and thus (rightly or wrongly) to take particular sides in certain contemporary conflicts.

Education professor Brenda M. Trofanenko questions the wisdom of teaching about the Holocaust in elementary school (which, since she is an American, includes in her parlance grades 1-8): “I’ve heard of children as young as grade three are being taught about the Holocaust,” she said. “That’s far too young, to my mind.”

Why does she think so, and is her attitude, in fact, well founded?

I believe that her attitude bases itself on a fundamental misunderstanding of the purpose of Holocaust education, and that she is, in fact, wrong. Read the rest of this entry »