
Synagoga auf der Fassade der Kathedrale in Metz
Das jüngste Traktat von Benedikt XVI. zu jüdisch-christlichen Fragen steht in der Kritik. Der Text ist stellenweise problematisch. Doch kann er nicht mit Maßstäben des interreligiösen Dialogs gemessen werden. [Erschien in der Jüdischen Allgemeine am 16.07.2018]
Als sich am 26. Oktober des vergangenen Jahres jüdische und katholische Vertreter im Wien versammelten, um die festliche Übergabe der deutschen Fassung der rabbinischen Deklaration »Zwischen Jerusalem und Rom« zu feiern, trocknete die Tinte der letzten Zeilen einer Schrift des emeritierten Papstes Benedikt XVI. Diese erschien jetzt in der theologischen Zeitschrift »Communio« – und macht Schlagzeilen.
In der öffentlichen Diskussion heißt es, dass unsere Erklärung völlig ignoriert werde und der Text gegen den Geist der mittlerweile mehr als 50 Jahre alten katholischen Deklaration Nostra Aetate wirke, dem christlich-jüdischen Dialog erheblicher Schaden zugefügt und sogar am Fundament für neuen Antisemitismus auf christlicher Grundlage baue. Stimmt das? Read the rest of this entry »