Umkehr lohnt sich! – Gastbeitrag

August 26, 2016
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Frauen an der Klagemauer – Library of Congress Archives

Austrian-German_Swiss_flags-tinyVon Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg

Das Thema von Lohn und Strafe im Judentum ist ein kompliziertes. In Paraschat Ekew befindet sich der zweite Abschnitt des Schema Jisrael welches mit den Worten beginnt (Dewarim 11:13-15 auszugsweise):
„Wenn ihr auf meine Gebote höret … dann gebe ich euch Regen … dann gebe ich euch Gras für eure Tiere und du wirst essen und satt sein …“
(Nicht zum Thema, aber doch interessant ist im Vers 15 abzulesen, dass ein Mensch zuerst seine Haus­tiere füttern muss, bevor er selbst isst!) Read the rest of this entry »


Wenn unsere eingenen Worte uns mahnen – Gastbeitrag

August 26, 2016

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Austrian-German_Swiss_flags-tinyVon Rabbiner Schlomo Hofmeister

Der zweite Abschnitt des Schma Jissraël stammt aus unserer Paraschat Ekew. Darin werden wir aufgefordert, dem Lieben G’tt „zu dienen“ mit unserem „ganzen Herzen“. (Dewarim 11:13)

Unsere Weisen fragen im Talmud: „Was ist diese Awoda sche-ba-Lew – dieser Dienst des Herzens? Das ist das Gebet!“ (Talmud, Ta’anit 2a) Was bedeutet dieses sonst allgemein bekannte Konzept? Wie ist der Begriff des Dienens mit Gebet gleichzusetzen? Read the rest of this entry »


Die zehn Worte bleiben hochmodern

August 18, 2016

Möbius Wedding Band

Austrian-German_Swiss_flags-tinyEine Umfrage, die im Jahr 2008 in der Schweiz durchgeführt wurde, hat ergeben, dass ein wenig mehr als die Hälfte der Befragten es für zulässig halten, bei ein­em potentiellen Sexual­partner Annäher­ungs­­ver­suche zu mach­en, obwohl er oder sie offen­bar gebun­den ist, z.B. deutlich sichtbar einen Ehering trägt. Die Mehrheit der Be­frag­ten fand, dass es ganz in der Verant­wor­tung der Person mit fes­tem Partner liegt, ob sie auf die Annäh­erungs­versuche Dritter ein­geht oder nicht. Read the rest of this entry »


Parascha: Von Unterschieden lernen – Gastbeitrag

August 17, 2016

Torah - חגיגת_החומש
Austrian-German_Swiss_flags-tinyVon Rabbiner Schlomo Hofmeister

In unserer dieswöchigen Parascha, wiederholt die Tora noch einmal die Auf­listung der Asseres Ha-Dibros ─ Die Zehn Gebote. Einerseits ist diese noch­malige Auflistung jener, wie auch vieler an­derer Gebote und Vorschriften in Buch Dewarim, an die junge Gene­ra­tion gerichtet, die bei der Offen­barung der Tora 40 Jahre zuvor noch nicht geboren war. Damit betont Mosche, dass der Ge­setzesbund der Tora zwar in der Generation des Auszugs aus Ägypten ge­schlossen wurde, je­doch auch für die danach gebo­rene, sowie für alle zukünfitgen Generationen Gül­tig­keit hat. Gleich­zeitig wer­den uns aber dadurch, bei genau­erer Analyse, auch tiefere Aspekte und Konzep­te im Zusammenhang mit den Geboten und Verboten der Tora vermittelt, denn der Text Read the rest of this entry »


Parascha: Welche Qualitäten sind für Leadership erforderlich? (aber kaum vorhanden!)

August 12, 2016

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 Moses segnet Joschua vor dem Hohepriester  James Tissot (1832­1902)

Austrian-German_Swiss_flags-tinyMosche ist dem nahen Ende seines Lebens sehr bewusst. Bereits in Paraschat Pinchas bat er G”tt, einen Nachfolger auszuwählen, der nach ihm das Volk führen würde. Daraufhin befahl G”tt Mosche, Jehoschua bin Nun als Führer zu ernennen (Bamidbar 27:15-23). Jehoschua ist eine sui generis, eine einzigartige Persönlichkeit, die eher mit Mosche als mit den üblichen Anführern zu vergleichen ist. Dies vermitteln Read the rest of this entry »


Halacha zum Wochenabschnitt: Grabbesuche und Bestattungskultur

April 5, 2016

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Austrian-German_Swiss_flags-tinyKönnen Bibelgesetze, die seit Jahrtausende nicht mehr praktiziert werden können, heutzutage noch was bedeuten? Ja, viel, sogar, das uns nahe am Herzen liegt. Read the rest of this entry »


Halacha zum Wochenabschnitt: Nur authentische Pessach-Opfer zum Seder

March 24, 2016

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Austrian-German_Swiss_flags-tinySpielen die religiöse Opfergesetze noch irgendwelche Rolle im heutzutage gelebten Judentum?
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Halacha zum Wochenabschnitt: Zeige nicht auf andere, das ist unhöfflich (und zähle sie auch nicht)

February 23, 2016

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Austrian-German_Swiss_flags-tinyUnser Wochenabschnitt fängt mit einer Verordnung an, wie vorzugehen, wenn eine Volkszählung im Volk Israel durchgeführt werden soll:

Wenn du die Zahl der Kinder Israel ermittelst, so soll ein jeder dem Ewigen ein Lösegeld für seine Seele geben, wenn man sie zählt; damit ihnen nicht eine Plage widerfahre, wenn sie gezählt werden; und zwar soll jeder, der durch die Musterung geht, einen halben Schekel geben, nach dem Schekel des Heiligtums; ein Schekel gilt zwanzig Gera. Der halbe Schekel ist eine Abgabe an den Ewigen. (2. B.M. 30, 12-13)

Auf den ersten Blick geht es hier um eine bedingte Mizwa, also wenn das Volk gezählt werden soll, dann… Das Ziel dieser Volkszählung sei in erster Linie Read the rest of this entry »


Halacha zum Wochenabschnitt: Baruch Hu uWaruch Schemo

February 11, 2016

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G“tt befiehlt uns im dieswöchigen Wochenabschnitt: We’assu li Mikdasch weschachanti betocham – Und sie werden Mir ein Heiligtum machen, und Ich werde in ihrer Mitte ruhen.

Obgleich der offizielle Tempeldienst hauptsächlich ein Opferdienst war, in dem die Kohanim (Priester) die Opfer des Volkes empfingen und vor G“tt opferten, und Opferfleisch je nach dem von Kohanim und bzw. auch vom Volk festlich und unter Einhaltung besonderer Heiligkeitsgesetze gegessen wurde, erklärt Rabbenu Jona Gerondi (13. Jh., Spanien), dass der Tempel allererst ein Ort des Gebetes war. Seit der Zerstörung des Tempels verlegte sich der Fokus unserer gemeinsamen geistigen Erfahrung auf die lokalen Synagogen. In der Synagoge Read the rest of this entry »


Zum Wochenabschnitt: Nach dem Mehrheitsprinzip in der Halacha entscheiden

February 2, 2016

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Unter den zahlreichen arbeitsrechtlichen, Zivil-, Kriminal- und Ritualgesetzen unseres Wochenabschnittes finden wir auch Gesetze bezüglich der Gerichtshöfe. Eines dieser Gesetze lehrt indirekt, dass nach einem Mehrheitsprinzip Entscheidungen getroffen werden sollen: „Folge nicht nach der Mehrheit zum Bösen, und sage in einer Streitsache nicht so aus, dass du Recht beugst, wenn du dich der Mehrheit anschließest.“(2. B.M. 23:2).

Obwohl ein Mehrheitsprinzip uns im allgemeinem selbstverständlich erscheint, kann es nicht immer angewendet werden, da es Read the rest of this entry »